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Prof. Ulrich Rademacher
rademacher@muenstermusik.eu

Ein Feuerwerk der Musik

Zum 100-jährigen Bestehen von Sinfonieorchester Münster, Westfälischer Schule für Musik und Musikhochschule finden in diesem Jahr unter dem Titel MünsterMusik mehr als 80 Veranstaltungen statt. Am Pfingstwochenende - vom 8. bis 10. Juni – kamen rund 10.000 Musikliebhaber auf dem Prinzipalmarkt zusammen, um gemeinsam beim Jubiläums-Open-Air den Klängen, Melodien, Rhythmen und Tönen zu frönen. Beim SCRATCH-Konzert, bei dem das Sinfonieorchester Münster mit Profi- und Laiensängern Carl Orffs „Carmina Burana“ zum Besten gab, füllte sich der Prinzipalmarkt mit mehr als 600 Sängern und mehreren tausend Zuhörern. Auch der explizite Wunsch der drei Jubilare nach einem gemeinsamen Musikcampus wurde vom Publikum begeistert aufgenommen.

Die Spannung war deutlich spürbar, als die Musiker von Symphonic + am Samstagmittag auf der Bühne Platz nahmen und begannen ihre Instrumente zu stimmen. Würde das Wetter mitspielen? Wie würden die Münsteraner und Besucher der Stadt das Musikfest auf dem Prinzipalmarkt annehmen? Pünktlich um 12:30 Uhr hob Generalmusikdirektor Golo Berg den Taktstock und die ersten Melodien der neuen Formation erklangen auf dem Prinzipalmarkt. Binnen weniger Minuten füllte sich dieser mit begeisterten Musikfans, was sich im Laufe des gesamten Konzertes des Kooperationsprojektes vom Sinfonieorchester Münster mit dem Blasorchester des Gymnasiums Paulinum, dem Blechbläserensemble BRASSISSIMO sowie weiteren Holzbläsern und Percussionisten der Westfälischen Schule für Musik nicht ändern sollte. Als hätte sie auf den Startschuss in das Konzertwochenende gewartet, kam kurz darauf auch die Sonne über den Giebeln hervor. Den ganzen Nachmittag und Abend über blieb die Bühne ein Besuchermagnet – ob beim Auftritt der Big Band der Westfälischen Schule für Musik mit zwei Gesangssolisten und dem sechsköpfigen Frauenvokalensemble Serafina unter dem Motto „going vocal“ oder beim „Best of Pop“ der Musikhochschule, das gleich drei Konzerte von Singer-Songwriter über Hip Hop bis zu Electro bot und die Zuhörer zum Tanzen animierte.

Dass Musik auch außerhalb der drei jubilierenden Institutionen in Münster stattfindet und entsteht, ließen Hanna Meyerholz & Phil Wood zur Eröffnung des zweiten Tages hören. Das Publikum in den ersten Reihen machte es sich auf dem sonnengewärmten Kopfsteinpflaster des Prinzipalmarkts bequem, das für die kleinsten Musikliebhaber sogar zur Tanzfläche wurde. Entspannt lauschten die Zuhörer den akustischen Gitarrenklängen und tiefgehenden Texten und genossen die melancholische Atmosphäre, die das Konzert versprühte. Mit dem Titellied ihres Debütalbums verabschiedete sich das Singer-Songwriter-Duo und überließ dem „Powerpaket in Sachen Jazz“, der Jazz Force One der Musikhochschule, die Bühne. Mit klassischen und modernen Jazzkompositionen, schnellen Mambo-Rhythmen und Interpretationen populärer Künstler wie Radiohead, sorgte das Ensemble für bes(ch)wingte Stimmung im Publikum. Nach einer dreistündigen Verschnaufpause, wartete am Abend der Höhepunkt des MünsterMusik-Spektakels auf: Das SCRATCH-Konzert des Sinfonieorchesters Münster. Bereits ab 20 Uhr gab es reges Treiben auf dem Prinzipalmarkt. Von der Lambertikirche bis zum Rathaus standen mehrere tausend Musikliebhaber teils dicht gedrängt, um dem münsterschen Klangkörper und rund 600 Stimmen von Profi- und vor allem Laiensängern zu lauschen. Die so erprobten und erfahrenen Musiker des Sinfonieorchesters Münsters schienen fast ein wenig aufgeregt bei einem solch bunten Publikum. Als die Kirchturmglocken 20:30 Uhr schlugen, betraten Musikgeneraldirektor Golo Berg, Direktorin der Westfälischen Schule für Musik Friedrun Vollmer und Prodekan der Musikhochschule Prof. Stefphan Froleyks die Bühne: „Wir wollen im Jubiläumsjahr und darüber hinaus zeigen, dass Münster eine Musikstadt ist“, so Berg. Alle drei Vertreter der musikalischen Säulen Münsters sprachen sich explizit für einen gemeinsamen Musikcampus aus, um das Zusammenspiel zu institutionalisieren, was vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Dann hob Berg den Taktstock und „O Fortuna“ ertönte aus aller Munde. Nach den ersten durchdringenden Klängen von Carl Orffs monumentalem Meisterwerk „Carmina Burana“ wurde es bereits deutlich: Münster macht die Musik. Und sorgt für Gänsehaut.

Am Montag gaben die münsterschen Musikschulen den Ton an: Das Junge Streichorchester, Die Cellinis – fünf- bis zwölfjährige Cellisten –, das Blechbläserensemble der Musikschule Albachten e. V., die Musikschule Nienberge e. V., der MEGAchor mit rund 120 Sängern im Alter von zwölf bis über 80 Jahren und die Big Band sowie die beiden Pop-Gesangsgruppen der Westfälischen Schule für Musik, Peaches und Raspberries, bewiesen, dass es in Münster an musikalischen Talenten nicht mangelt. Für spannende, dramatische und emotionale Momente sorgte das Sinfonieorchester der Musikhochschule zum Abschluss des dreitägigen Pfingst-Events am Montagabend. Bekannte Blockbuster-Filmmusiken aus Star Wars, Der Pate, Forrest Gump, James Bond und Der König der Löwen – um nur einige zu nennen – bescherten dem Publikum filmreife Augenblicke. Mit viel Energie und Dynamik sorgte das rund 70-köpfige Orchester plus Rhythmusgruppe für einen gelungenen Abschluss des Jubiläums-Open-Airs – und mit Hans Zimmers Fluch der Karibik für einen perfekten musikalischen Ausklang.

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